Magazin Visionen - Einfach. Besser. Leben.

Noor-un-nisa Inayat Khan

Ein Leben im Ringen um Recht und Gerechtigkeit

Auf sein Gewissen zu hören und entsprechend zu handeln, hat immer seinen Preis. Aber es gibt immer wieder Menschen wie Noor-un-Nisa Inayat Khan, die in puncto Wahrhaftigkeit und Mut ein glaubwürdiges Vorbild geben.

Menschliches Leben, menschliche Kultur ist vom Prinzip der Gegensätze (Dualität) geprägt – und von dem Bedürfnis und der Notwendigkeit, in diesem Spannungsfeld den eigenen Platz zu finden und womöglich zu einer höheren Einheit zu gelangen. 

Der Mensch als vielschichtiges Wesen

Die biblische Beschreibung vom Menschen, der als Gottes Ebenbild geschaffen ist, das Bild der Sufis vom Menschen als einer Welle im göttlichen Ozean und die Aussage des Kulturphilosophen Paul Anton de Lagarde: „Jeder Mensch ist ein besonderer Gedanke Gottes“ – diese und ähnliche vielgestaltige Bilder aus den Kulturen der Erde bringen uns zu der uralten Frage: Wer bin ich? Ich kann nicht da bleiben, wo ich ein Neugeborenes bin, das einfach da ist, denn – so drücken es die Worte der Sufi- Tradition aus – das göttliche Wesen ist „ein verborgener Schatz, der entdeckt werden will“.

Die Sehnsucht in unserem Inneren nach Bewusst-Werden und –Sein treibt uns zur Entfaltung, und alles, was in unserem physischen Leben geschieht, ist unsere Geburtshelferin, um werden zu können, wer wir sind (nach dem altgriechischen Dichter Pindar). Zu jeder Erdenzeit und in allen Erdteilen sind wir umgeben von Geburtshilfe. Das Leben selbst ist wie eine Gebärmutter; die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze und Gewohnheiten, jede Religion und jede unwillkürliche Lebensäußerung: Alles trifft in der Begegnung auf die ständige Bereitschaft unseres Körper-Geist-Seele-Organismus zu reagieren, das heißt sich weiter zu entwickeln bis zur höchsten Stufe: „Wo die Gegensätze sich begegnen, ist Gott.“ (Hazrat Inayat Khan)

„ Das Recht des Einzelnen besteht darin, er selbst zu sein: dieses Recht nennen wir Freiheit. Sie ist der besondere Begriff der Gerechtigkeit, den ein jeder von sich macht, die existenzielle Idee der Gerechtigkeit. Das Recht der Gesellschaft besteht dagegen darin, die Freiheit eines jeden Einzelnen zu garantieren, was sie nur vermag, wenn sie die Freiheit eines jeden Einzelnen beschränkt. Dieses Recht nennen wir Gerechtigkeit, sie ist der allgemeine Begriff der Gerechtigkeit, eine logische Idee.“ (Dürrenmatt, Vortrag, Bern 1958)

Isabel Mubaraka von Dessauer / Ulrich Khabir Franzen

Foto(s): ©Noor-un-nisa Inayat Khan

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