„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“*. Die Bamberger Schriftstellerin Ulrike Günther nimmt uns mit in eine ihrer Visionen, eine poetische Reise zwischen Traum und Wirklichkeit.
In meinen Träumen gehe ich jede Nacht auf die Reise zum Mond. Ein langer hell schimmernder Pfad führt mich geradewegs zu diesem silbrigen Gestirn. Ich mache mich auf den Weg und bin umgeben von tiefschwarzer Nacht, die mich umhüllt und trägt.
Der Schein des Mondes leuchtet geheimnisvoll auf dem Pfad zu meinen Füßen und ich gehe zielstrebig vorwärts. Tiefes Schweigen ist um mich. Kein Vogel zwitschert, keine Grille zirpt, kein Blatt raschelt. Nicht einmal der Hauch des Windes ist zu spüren, wenn ich auf meinem nächtlichen Weg bin. Ich tauche ein in dieses Meer der Stille und vereinige mich mit seinen schweigenden Wogen.
Ulrike Günther