Das Ensemble Noisten bringt in Konzerten und auf CD die jüdische Klezmermusik und den Derwisch-Tanz islamischer Sufis zusammen, ergänzt von Texten des christlichen Mystikers Meister Eckhart.
Klezmer trifft Derwisch trifft Meister Eckhart
Kennen Sie jüdische Musik? Fällt Ihnen dazu irgendeine Melodie oder ein bestimmtes Instrument ein? In der Bibel begleitet König David seine gesungenen Psalmen auf einem harfenartigen Instrument namens „Psalter“, und Posaunen sollen die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht haben. So wie die Juden in Europa seit dem Mittelalter immer wieder Progromen und Ausgrenzungen ausgesetzt waren, so wurden sie auch in ihrer Musikausübung oft durch Ordnungshüter eingeschränkt. Die Liturgie in den Gottesdiensten übertrifft an Sangeskunst die christliche bei weitem, doch das blieb den Juden in ihren Synagogen vorbehalten.
Eine besondere Art von Musik, seit gut zwei Jahrzehnten auch hierzulande zunehmend als Klezmer bekannt, hat allerdings spätestens seit dem 18. ahrhundert zunächst in Osteuropa die Mauern der Synagoge hinter sich gelassen und sich Hochzeiten und Erntefesten breit gemacht. Es ist eine mitreißende Tanzmusik mit unterschiedlichen Rhythmen und Tempi. Doch der (nichtjüdische) Bürgermeister einer Stadt ordnete jeweils an, ob die Musiker, die Klezmorim, nur leise auf Saiteninstrumenten oder etwas lauter mit Schlaginstrumenten spielen durften.
Christian Salvesen