Dosen, Flaschen und Altreifen sind die Bau-Materialien der EARTHSHIP Häuser des Architekten Michael Reynolds. Nach seiner ökologischen Vision wurde gerade in Baden-Württemberg das erste Objekt fertig.
Stellt Euch ein Haus vor, das sich selbst heizt, sein Wasser liefert, Essen produziert. Es braucht keine teure Technologie, recycelt seinen eigenen Abfall, hat seine eigenen Energiequellen. Es kann überall und von jedem gebaut werden, aus Dingen, die unsere Gesellschaft wegwirft.
Der Mann, der 1971 in der Wüste von Neu Mexiko ein Haus aus Bierdosen baute, weiß, wovon er spricht. Bei den „Earthships“ des Architekten Michael Reynolds handelt es sich um einen radikal neuen und überaus praktikablen Ansatz: „rundum lebendige Häuser“ aus Abfall, die sich durch natürliche Energiequellen selbst versorgen und kaum Folgekosten haben. Weltweit gibt es rund 1.000 davon. Das erste Earthship hierzulande wurde im April dieses Jahres von Schloss Tempelhof in Baden-Württemberg in Betrieb genommen. Diese 2010 gegründete Gemeinschaft versteht sich als ein „Lebensexperiment“: eine große Familie aus rund 100 Erwachsenen und 40 Kindern, die sich für ein bewusstes Leben miteinander entschieden haben.
Martina Pahr