
Immer mehr kleine Handwerks-Bäcker geben auf, verschwinden aus Städten und Dörfern. Schuld sind Automaten, die für ein paar Cent tiefgefrorene Teiglinge zu etwas Ähnlichem wie Brot und Brötchen „backen“…
Es gibt nur wenige Lebensmittel, denen eine so tiefgreifende, mythische Bedeutung zukommt wie dem Brot. Denn es ist eben kein „normales“ Lebensmittel – es ist das Grundnahrungsmittel schlechthin. Nachdem unsere Vorfahren vom Jagen und Sammeln auf die Sesshaftigkeit umstiegen, Tiere domestizierten und mit dem Ackerbau begannen, war Getreide eine der ersten Kulturpflanzen. Aus dem Mehl buk man Fladen: das erste Brot. Seither hielt es stets her, wenn ein Zusammenhang zum Leben, zur Ernährung, zum Wohlsein hergestellt werden sollte. Bethlehem, die Geburtsstadt Jesu, „beit lechem“ auf hebräisch, bedeutet „Haus des Brotes“, ein Zeichen für Gastfreundschaft den Durchreisenden gegenüber. Miteinander Brot zu brechen ist von alters her ein Synonym für Zusammengehörigkeit, für Offenheit und Freundschaft.
Matthias Mangold
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