
Glück speist sich aus der Qualität unseres Denkens, Sprechens und Tuns, und diese Dreieinigkeit öffnet uns die Türen, die glückliche Fügungen und glückliche Momente hervorrufen.
Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Katja Niedermeier
Was ist dieses Glück eigentlich und wieso scheint es so ungerecht verteilt zu sein? Es ist scheinbar unfair, dass es manchen einfach nur so in den Schoss fällt und andere ihm hinterher laufen müssen… Glück ist ein Phänomen. Es entsteht aus einer ganz bestimmten Sichtweise und inneren Haltung heraus, welche dieses angenehme Gefühl hervorrufen. Diese Sichtweise ist Angelegenheit unseres Verstandes und sie will geschult werden. Nicht jedem Menschen wird jedoch eine freudvolle, positive Sichtweise vorgelebt. Für manch einen ist es daher zunächst harte Arbeit an sich selbst, bis sich dieses Glücksgefühl samt der damit einhergehenden glücklichen Fügungen einstellt. Kann von Glück die Rede sein, wenn man den festen Job verliert?
Kann man von Glück reden, wenn das Kind 10 Wochen vor dem errechneten Termin zur Welt kommt und das eigene Leben sowie das des Babys auf dem Spiel stehen? Wir können die manchmal sehr versteckten Glücksmomente beim ersten Hinsehen nicht unbedingt als solche erkennen, doch wenn wir ihnen die Chance einräumen, sich als solche zu offenbaren, werden wir nicht enttäuscht. „Geh aus mein Herz und suche Freud…!“ Es ist unsere Aufgabe nach der Freude Ausschau zu halten.
Liegt unser Glück vielleicht im Aufenthalt in der Natur? Liegt sie im Betrachten von ungewöhnlicher Architektur oder Kunst? Liegt sie im Handwerk oder in der Gartenarbeit? Liegt sie in der Musik, in der Anstrengung, im süßen Nichtstun oder im Erfolg? Wir können durch den Wald spazieren und spüren, wie sich unser Brustkorb weitet. Manchmal zieht er sich auch erst einmal zusammen, weil sich vielleicht erst einmal ein anderes Gefühl wie z. B. Wehmut oder Sehnsucht zeigen will. Doch Freude kommt immer dann, wenn sich alles andere zuvor hat zeigen dürfen, ohne dass es sogleich unter den Teppich gekehrt wird.
Glück liegt oftmals in den kleinen Dingen, die uns gerne unbedeutend vorkommen. Kleine Kinder können sich glücklicherweise regelrecht in ihnen erlieren. Sie können stundenlang einen Kiesel hin und her bewegen oder interessiert einer Schnecke beim Erklimmen einer Wand zuschauen. Sie können Löcher in die Luft starren und gedankenverloren Kreise aufs Papier bringen, ohne etwas damit bezwecken zu wollen. Diese Ziellosigkeit ist das pure Glück.
Wie selten sind doch die Momente, in denen wir rein gar nichts wollen? Meistens verbinden wir unser Tun mit Zielen. Wir machen ein Nickerchen, mit dem Ziel der Entspannung. Wir gehen durch den Park mit dem Ziel, uns zu bewegen. Wir setzen uns in ein Kaffee mit dem Ziel, Leute zu beobachten oder Kaffee zu trinken. Wir laufen mit dem Ziel, irgendwann an ein Ziel zu gelangen. Selbst eine Meditation wird von vielen mit einem bestimmten Ziel verbunden: innere Ruhe oder gar Erleuchtung. Vor lauter Glücksmomenten stressen wir uns ohne es zu merken.
– Können wir glückselig innehalten, weil uns gerade nichts weh tut?
– Können wir glückselig in den Himmel schauen, weil wir ohne Probleme atmen können?
– Können wir glückselig einschlafen, weil einfach nichts Aufregendes passiert ist?
Das größte Glück befindet sich aber wohl im Geben. Wenn wir z. B. jemandem aus einem Impuls heraus helfen oder etwas schenken. Ich meine nicht aus der guten Erziehung heraus oder weil es sich vielleicht in mancher Situation so gehört. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch - und sei er selbst noch so bedürftig oder sei er nach außen hin noch so unsympathisch – dieses Potential an „Geben-Freude“ in sich trägt, die früher der später erlebt werden will und erlebt werden wird – bei jedem einzelnen Menschen. Wir alle fühlen uns zwar sicherlich von unterschiedlichen Personentypen und Gegebenheiten veranlasst, diese Art von Freude zu aktivieren, aber sie fühlt sich für uns alle gleich an: wir verspüren Kraft, Wohlsein, Verbundenheit und Sinnhaftigkeit. Dabei ist es einerlei, ob wir einer älteren Dame über die Straße helfen, jemandem die schweren Tüten nach oben tragen, einem Obdachlosen Kleingeld, ein Lächeln oder auch nur ein wenig Aufmerksamkeit schenken, eine syrische Großfamilie bei uns zu Hause aufnehmen oder einer Hilfsorganisation eine größere Summe überweisen. Es hat nie etwas mit dem finanziellen, zeitlichen oder körperlichen Aufwand zu tun, der fürs Geben bemüht wird, sondern stets mit dem Impuls aus dem heraus wir etwas tun. Dieser spontane Impuls sorgt für glückliche Momente.
Glück speist sich aus der Qualität unseres Denkens, Sprechens und Tuns, und diese Dreieinigkeit öffnet uns die Türen zu genau den Sichtweisen, Erkenntnissen und genau der inneren Haltung, die glückliche Fügungen, glückliche Momente und glückliche Erinnerungen hervorrufen. Zum Glück ist das so und zum Glück ist jeder einzelne seines eigenen Glückes Schmied.
Über unsere Essayistin
Katja Niedermeier ist gebürtige Sauerländerin und arbeitete im In- und Ausland beim TV und in der Musikindustrie. Seit 2001 unterstützt Katja Niedermeier Unternehmer, Freelancer und Künstler in Sachen Gelassenheit, Klarheit, Selbstsicherheit und Erfolg mit Workshops und Fern-Energiearbeit. Sie entwickelte das Workshop-Programm „Karma Business“, tritt als Speakerin auf und ist die Autorin der beiden Coaching-Bücher „Gelassenheit im Job“ und „Gut gelaunt erfolgreich“ (Beck-Verlag).
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Stress im Job? — Lies meine Bücher: "Gelassenheit im Job - die Entdeckung der Leichtigkeit" und "Gut gelaunt erfolgreich - die erstaunliche Macht der Dankbarkeit“
Katja Niedermeier
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