Magazin Visionen - Einfach. Besser. Leben.

bewusst leben

„Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in der Welt.“ Eckhard Tolle

Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Stefanie Ochs

Genau – Bewusstsein. Bewusst sein. Alleine über diesen Begriff könnte ich stundenlang schreiben, sprechen, erklären, kontemplieren... Bewusstsein versteckt sich überall und ohne Bewusstsein – so ist es meine Überzeugung – gäbe es kein Leben. Alles lebt, weil irgendetwas sein Bewusstsein hinein gegeben hat und es so zum Leben erweckt hat. Nun, das mag vielleicht etwas philosophisch klingen oder dem ein oder anderen ein bisschen naiv. Doch was bitte ist das Bewusstsein? Auf einem Vortrag, dem ich vor einiger Zeit lauschte, zitiere der Vortragende einen befreundeten Neurowissenschaftler wie folgt: „Nach 30 Jahren Forschung bin ich gezwungen zu sagen, was der Geist immer ist. Es ist in keinem Fall das Gehirn allein.“

Könnte es sein, das unser Gehirn nicht Bewusstsein selbst ist, noch es produziert, sondern es eher empfängt – verarbeitet – verwandelt – in Gedankenströme und Gefühle, die durch unser neuronales Netz feuern und so körperliche Reaktionen auslösen, die wir wiederum wahrnehmen  und interpretieren können? Und was bedeutet das in der Konsequenz für jeden einzelnen Menschen? Heute entwickeln immer mehr Menschen ein  ewusstsein dafür, dass das Umgehen  und Lenken der eigenen Gedanken und Gefühle vielleicht doch wichtiger für uns und unser Sein sind, als wir das jemals geahnt hätten. Jedoch – was hat das nun alles mit Achtsamkeit zu tun?

Achtsamkeit und Bewusstsein sind meiner Meinung nach wie zwei Liebende und bedingen sich einander. Gemeinsam erzeugen sie Bewusstheit. Gleichzeitig ist Achtsamkeit ein Wert. Um achtsam zu sein, brauche ich ein Bewusstsein für etwas oder jemanden.

Ich kann auf vielen Wegen Achtsamkeit üben: Ich kann achtsam sein gegenüber meiner Umwelt. Mit mir – also mit meinen Gedanken und Gefühlen über mich selbst, wie gehe ich mit mir um? Wie gehe ich damit um, wenn ich mich durch einen anderen verletzt fühle? Schlage ich direkt zurück oder entwickle ich ein Gewahrsein über meine innere Reaktion und wähle einen achtsamen Weg, den anderen hinzuweisen oder entscheide mich sogar dafür, dass der andere gar nicht viel mit meiner inneren Verletzung und Reaktion zu tun hat!? Achtsamkeit zu entwickeln war und ist für mich, ein schleichender Prozess. Seit vielen Jahren begleitet mich das Thema täglich (persönlich und innerhalb meiner Praxistätigkeit) und dennoch: auch für mich gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mich in Achtsamkeit, mir selbst oder meinen Reaktionen gegenüber anderen, üben darf.

Es gibt viele Wege Achtsamkeit zu trainieren oder, dass finde ich noch viel sinnvoller, in den eigenen Alltag zu integrieren. Einige Beispiele, die mir geholfen haben, sind:

  • Atme bewusst durch die Nase ein und durch den Mund aus. Konzentriere dich nur auf deinen Atem. Erlaube dir, das er weit und weich wird. Lege deine Hände auf den Bauch und spüre, wie dein Bauch sich hebt und senkt
  • Halte dich in der Natur auf und lausche ihr
  • Koche mit Achtsamkeit für die Lebensmittel, die du verwendest
  • Sei dankbar für das Wasser, dass so selbstverständlich aus deinem Hahn fließt
  • Betrachte und berühre einen Gegenstand, so, als würdest du ihn das allererste Mal sehen
  • Schließe einen Augenblick deine Augen und stelle dir vor, du sitzt in einer Höhle und schaust raus. Beobachte die Gedanken, die draußen vor der Höhle vorbeiziehen

Wenn du dein Leben ab sofort durch mehr Bewusstheit und Achtsamkeit bereichern möchtest, dann frage dich bei jeder Entscheidung die du triffst: Ist das liebevoll und wertschätzend für mich (und ggf. für andere betroffene Personen)? Wir neigen gemäß unserer Erziehung dazu, uns oft selbst zu übergehen und nur an die anderen zu denken. Selbstfürsorge, Selbstliebe, Achtsamkeit mit sich selbst, bedeutet eben nicht, egoistisch andere zu überrennen und zu übergehen. Es bedeutet einfach, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen, sondern in die Gleichung miteinzubeziehen. Je geübter du wirst, desto häufiger werden dir die wirklichen Hintergrundmotive für dein Handeln und die Entscheidungen die du triffst, bewusst werden.

Oft sind Schuldgefühle, die Angst vor Ablehnung, vor Verurteilung und Kritik, größere Motoren für unsere Entscheidungsfindung, als unsere Bedürfnisse und Werte. Es scheint gerade zu verrückt und ein Paradoxum zu sein, doch tatsächlich ist es genau umgekehrt. Sobald du beginnst, achtsam mit dir selbst zu sein, verändert sich dein Wesen. Du wirst auf andere Menschen plötzlich wahrhaftig und klar wirken. Du beginnst in Resonanz mit dir zu treten und andere werden das spüren. Menschen, die dich wirklich achten und wertschätzen, werden darauf auch durchaus positiv reagieren. Es wird immer Menschen geben, die dein Handeln, deine Intention nicht verstehen wollen und ablehnen werden, egal wie sehr du dich anstrengst.

Also wieso diese ganze Energie aufwenden und verschwenden, wenn es mit viel mehr Leichtigkeit und Freude geht? Vielleicht erfordert es zu Beginn auch etwas Mut, dem eigenen Leben mit Achtsamkeit zu begegnen. Doch dein Gewinn ist unbezahlbar.

Über unsere Essayistin

joomla stefanie ochsStefanie Ochs leitet Frauen seit vielen Jahren in eigener Heilpraxis an, ihre Ängste zu transformieren, ihre weibliche Weisheit zu entdecken und ureigene Kraft zu aktivieren, sodass sie ein neues Lebensgefühl und Wohlbefinden etablieren. Durch ihre feinfühlige, energetische und wertschätzende Arbeit gelingt ihr das Auflösen hindernder Blockaden für volle  Klarheit und Zuversicht für den zukünftigen Weg. www.zarameh.de

Stefanie Ochs

FOTO: Thinkstock

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