Erst kommt das Glück und dann wird das Leben sich mehr und mehr so entfalten, wie es deiner inneren wahren Essenz entspricht. Also eine völlig natürliche Entwicklung. Glück erzeugt Glück.
Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Stefanie Ochs
Endlich – nach über 5 Monaten sind wir wieder „zu Hause“ an unserem Seelenort.Wie so oft merkt man ja erst dann wirklich, was für eine Wirkung ein Ort haben kann und welche Lebensqualität wir uns in den letzten 5 Jahren in dem kleinen Haus in den Bergen geschaffen haben, wenn man weg ist. Gerade in diesem Augenblick, während ich dieses Essay schreibe, rupft eine kleine Meise Fell für den Nestbau aus dem Schaffell, das unserer zugelaufenen Katze als Unterlage dient. Keine zwei Meter entfernt von mir. Nur das Küchenfenster trennt uns, neben mir knistert ein wärmendes Feuer im Küchenofen. Genau diese Naturnähe, so unmittelbar, durchströmt meinen Körper mit absoluter, purer „Glücksenergie“.
Doch das war nicht immer so. Es gab eine lange Zeit in der ich mich als nicht zugehörig erlebt habe. Ich konnte nicht verstehen, wieso es so viel Leid gibt und warumMenschen so gnadenlos miteinander umgehen. In vielen Momenten wollte ich einfach nicht „hier auf der Erde“ sein. Wie könnte ich glücklich sein, wenn es augenscheinlich so viel Unglück gibt? So konnte ich natürlich auch die kleinen Dinge, nicht wirklich sehen und würdigen. Doch wie immer, beantwortet das Leben uns unsere Fragen. Denn dafür ist es ja schließlich da!
Als ich vor fast 20 Jahren begann, mich bewusst mit meiner Spiritualität auseinander zu setzten, lernte ich zuerst verschiedene Meditationstechniken kennen und wie der „Zufall“ es wollte, führte er mich zu einer Frau von der ich Energiearbeit lernte und bei der ich mich eigentlich das erste Mal wirklich zugehörig fühlte. Alles was sie sagte erklang in mir und stimmte mit meinem inneren Gefühl überein. War ich angekommen? Nun ist persönliche Entwicklung ist ja kein geradliniger Prozess, sondern ein Vorgang der wellen- oder spiralförmig geschieht.
Das, was mich auf der einen Seite erfüllte, führte mich auf der anderen Seite in eine noch größere Diskrepanz der Welten zwischen denen ich mich so natürlich hin und her bewegte. Es dauerte lange, bis ich verstand, dass ich die Spiritualität, also das, was ich mit dieser heilen Welt verband, zu mir holen musste, anstatt an diesen anderen Ort „zu fliehen“ und somit die Trennung zu vergrößern.
Als mich vor rund 2 Jahren ein amerikanischer Arzt vor einer chiropraktischen Behandlung während eines Retreats, den wir in der Schweiz besuchten, fragte: „Are you happy?“ war ich komplett überrascht von der Antwort die ich ihm gab: „I try!“ hörte ich mich sagen. Und echt jetzt. Ich bin ein alter Hase in dem Geschäft, wenn es darum geht „alles in mir anzuschauen, zu heilen und aus demWeg zu räumen, was mich vom Zustand des Glücks und einem leichten Herzen trennt“. Darauf arbeitete ich doch schon so lange, so hart und zielstrebig hin.
Ich VERSUCHTE also glücklich zu sein? Wie sollte das denn gehen? Ich hatte mir selbst eine Falle gestellt. Anstatt glücklich zu sein, hatte ich mich in die Idee verrannt, wie sich mein Leben gestalten müsste, damit ich endlich allumfassend glücklich sein würde. Doch weißt du, was das Verrückte ist? Erst kommt dasGlück und dann wird das Leben sich mehr und mehr so entfalten, wie es deiner inneren wahren Essenz entspricht. Also eine völlig natürliche Entwicklung. Glück erzeugt Glück
Doch was hat das mit dem Seelen-Glück denn nun wirklich auf sich?Was definieren wir in der Regel überhauptmit Glück? Kennst du den Spruch: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde? Nun, ich denke nicht jeder empfindet es als größtes Glück auf einem Pferd zu sitzen. Doch gibt es einen tieferen Sinn, ein tieferes Verständnis von Glück in diesem Sprichwort? Glück scheint etwas zu sein, dass wenig mit Materiellem zu tun hat, ist vielmehr ein Zustand. Und doch macht materieller Wohlstand es vielleicht einfacher, sich glücklich zu fühlen!? Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir Menschen in Deutschland gar nicht so glücklich sind, obwohl wir im Vergleich zu anderen Ländern, doch immer noch so viel mehr „besitzen“...
Für mich ist Glück heute etwas ganz anderes wie früher. Womit verbinde ich denn Glück heute? Mit dem sicheren Gefühl, wer und was ich bin, dass das Leben für mich da ist und nicht gegen mich. Es gab also noch einen unentdeckten Anteil in mir, der auf Autopilot im Kampfmodus lief: „Ich gegen das Leben.“ Und genau diesem Modus wendete ich an, um die Ziele die ich mir gesetzt hatte zu erreichen, damit das Leben auf der anderen Seite das Kampfes Glück ausspucken würde.
Anstatt glücklich zu sein auf dem Weg zum Ziel, verbiss ich mich also ins gewünschte Ergebnis und vergaß – glücklich zu sein! Glücklich über meinenWeg, darüber, dass ich mich traue unbekannte Wege zu gehen. Glücklich, einen Partner an meiner Seite zu wissen, der mindestens genauso neugierig auf das Leben ist wie ich, der sich ebenfalls traut, sich den eigenen inneren Ängsten zu stellen, die eigenen Dämonen zu erobern, und der obendrein noch genauso ein Freigeist ist wie ich. Einfach glücklich über mein Leben zu sein und die Tatsache, dass es mir ermöglicht, mich beständig weiter und über mich selbst hinaus zu entwickeln.
Und das ist vielleicht auch die Essenz dieses Essays zum Seelen-Glück. Glück bedeutet nicht automatisch, dass dir permanent die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Doch dass du in jedem Augenblick sicher in dem Wissen bist, dass du auf deinem besten Weg bist. Das alles für dich da ist und niemals gegen dich.
Über unsere Essayistin
Stefanie Ochs leitet Frauen seit vielen Jahren in eigener Heilpraxis an, ihre Ängste zu transformieren, ihre weibliche Weisheit zu entdecken und ureigene Kraft zu aktivieren, sodass sie ein neues Lebensgefühl und Wohlbefinden etablieren. Durch ihre feinfühlige, energetische und wertschätzende Arbeit gelingt ihr das Auflösen hindernder Blockaden für volle Klarheit und Zuversicht für den zukünftigen Weg.www.zarameh.de
Stefanie Ochs