Wie finde ich meine innere Kraftquelle und verbinde mich mit ihr? Und wie schalte ich „richtig“ ab? Ja – darf ich das überhaupt? Ja, du darfst und du solltest auch!
Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Stefanie Ochs
Kennst du diese Phasen, wo du einfach funktionieren musst und scheinbar keinen Raum für Erholung und Regeneration hast? Besonders, wenn wir emotionalem Druck ausgesetzt sind, fehlt häufig der innere Ausschalter. Ständig kreisen die Gedanken und die Gefühle fahren Berg- und Talbahn. Anstatt einfach mal abzuschalten. So wie einst bei Peter Lustig von „Löwenzahn“, der am Ende der Sendung die Kinder bat, jetzt den Fernseher abzuschalten, weil es wohl genug Information wäre. Im Alltag sagt uns das selten jemand. Und oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Immer höher, schneller, weiter treibt uns das Leistungsdenken unserer Gesellschaft. Wir sind heute, in der Zeit, die immer unsicherer zu sein scheint, immer höherem Druck und Ansprüchen ausgesetzt und nicht selten toppen wir diesen noch mit dem Anspruch an uns selbst. Als Mutter den Kindern gerecht werden, Partnerin sein, zusätzlich noch einen Job erledigen, ganz zu schweigen von Haushalt und Co. (Der macht sich ja bekanntlich irgendwie von allein) Wie soll da noch Zeit für Regeneration und Abschalten sein?
„Zeit hat man nicht. Man nimmt sie sich.“ Das mag auf den ersten Blick ein etwas harscher Spruch sein. Jemand der das sagt, muss wohl wenig Sorgen und viel Zeit zur Verfügung haben. Doch vielleicht steckt noch etwas mehr Wahrheit darin? Mittlerweile hat Zeit oft sogar einen höheren Stellenwert als finanzielle Mittel. Wir teilen unsere Zeit (linear gesehen) zu gerne in Notwendigkeiten ein. Zeit hat heute also viel mehr einen quantitativen als einen qualitativen Aspekt. Statt in Notwendigkeiten zu denken könntest du ab sofort also eine neue Entscheidung treffen nach Qualität und Priorität. Auf dieser Prioritätenliste sollte jemand auf keinen Fall fehlen. Du selbst. Und dabei ist es egal, ob du Mutter oder Vater bist, berufstätig oder selbstständig, einen Bauernhof betreibst, einen Elternteil pflegst, wie ich „nur“ Bonus-Mama von 3 Jungs bist oder was auch immer sonst.
Im Grunde wäre es an dieser Stelle spannend, tiefer in das Thema unserer Konditionierungen und Prägungen einzusteigen, doch das würde den Rahmen dieses Essays sprengen. Denn hier geht es ans Eingemachte, an die Ursubstanz unseres Überlebens in der Sippe. „Was bewegt dich zu tun, was du tust?“ Oft sind es diese antrainierten und übernommen Muster, die uns antreiben. Wir haben gelernt für andere da zu sein, sie zu umsorgen, Verantwortung für sie zu übernehmen und uns darüber selbst zu vergessen. Zumindest ist das ein roter Faden, der sich in meiner Tätigkeit in den letzten Jahren häufig wiederholt hat: Aufopferung! Und es stellte sich immer wieder die Frage „Wie geht Selbstliebe? Wie sorge ich für mich? Wie finde ich meine innere Kraftquelle und verbinde mich mit ihr? Und wie schalte ich „richtig“ ab? Ja – darf ich das überhaupt?“ Ja du darfst und du solltest auch!
Ich für mich habe irgendwann einen wichtigen Entschluss gefasst: mich und jeden Menschen als göttlich und auf seiner eigenen Reise zu betrachten. Allein diese Perspektive hat mir einen enormen Spielraum gegeben auf unser Leben hier auf der Erde zu blicken. Wir alle sind Geistwesen die eine Erfahrung durch/in einem Körper machen. Was wäre, wenn du diese Idee nur mal für einen Augenblick ganz ernst und zu dir nehmen würdest!? Welche Konsequenzen für das Leben in dieser materialistisch geprägten Welt hätte es?
Was, wenn „Abschalten“, Stille und innere Einkehr, kein Luxus sondern Notwendigkeiten wären? Und das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ die Liebe zu dir selbst voraussetzen würde, statt der gängigen Interpretation „Opfere dich auf“ Genüge zu leisten!?
Um den Faden von Peter Lustig wieder aufzunehmen: Abschalten bedeutet, bewusst etwas sein oder von etwas abzulassen. In die Stille zu gehen. Bewusstes Gedankenund Gefühls-Clearing zu betreiben. Jede Handlung, die du mit Bewusstheit und Bestimmtheit ausführst, dient dir, dich und deinen Körper als machtvolles Kommunikationsinstrument kennen zu lernen und dich mit deiner wichtigsten Ressource zu verbinden. Der Quelle der Kraft in dir. Vielleicht magst du dich die nächsten Tage oder gar Wochen auf ein kleines Experiment einlassen: Gehe täglich spazieren. Es muss nicht wahnsinnig lange sein, doch wenn irgendwie möglich sollte es in der Natur, am allerbesten, im Wald sein!
Aber wenn gerade kein Wald in der Nähe ist – auch egal! Hauptsache du veränderst deine Routine. Passe deine Schritte deiner Atmung an. Atme ein und gehe dabei 3 Schritte. Halte deine Atmung einen Schritt an und atme 4 Schritte aus. Du kannst das natürlich variieren und an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. (Solltest du an einer Lungenerkrankung leiden, halte die Luft nicht an und lass deinen Atem gleichmäßig fließen). Wichtiger als auf den Rhythmus zu achten ist, dass es leicht geht. Es darf dich herausfordern und deine Konzentration erfordern, doch es soll dich nicht überfordern. Wenn andere Gedanken kommen, dann nimm sie kurz wahr „ah da sind Gedanken – ihr seid jetzt nicht wichtig, ich kümmere mich zu gegebener Zeit um euch“ und kehre zu deinem konzentrierten, leichten Atem zurück. Mit etwas Übung kannst du beginnen, bewusste Sätze in deinen Spaziergang einfließen zu lassen, wie zum Beispiel: „Ich bin entspannt und ganz bei mir. Oder (einer meiner Lieblinge): „Alles Gute kommt zu mir.“ Experimentiere damit mehrere Wochen und vielleicht magst du uns von deinen Einsichten berichten.
Über unsere Essayistin
Stefanie Ochs leitet Frauen seit vielen Jahren in eigener Heilpraxis an, ihre Ängste zu transformieren, ihre weibliche Weisheit zu entdecken und ureigene Kraft zu aktivieren, sodass sie ein neues Lebensgefühl und Wohlbefinden etablieren. Durch ihre feinfühlige, energetische und wertschätzende Arbeit gelingt ihr das Auflösen hindernder Blockaden für volle Klarheit und Zuversicht für den zukünftigen Weg.www.zarameh.de
Stefanie Ochs