Wasser ist hier einfach überall: Es hängt in dichten Nebelschwaden in der Luft, tritt bei Sturm über die Ufer der Kanäle und verzaubert die morbide Lagunenstadt in jeder Sekunde in ein anderes lebendiges Gemälde.
Venedig – eine Stadt, stets in Aufbruchstimmung, dem Wandel der Gezeiten unterlegen. Jeder Moment Erfüllung bis dato ungeahnter Sehnsüchte. Ein Erwachen aller Sinne mit jedem Schritt. Eine Ode an die Schönheit und an ihre Vergänglichkeit, die ein Lied von Wehmut singt für jeden, der die ganz leisen Töne zu verstehen vermag. Jetzt, in der Nebensaison ist es oftmals still. Ganz anders als in den Monaten zwischen April und Mitte Oktober. In dieser Zeit drängen sich bis zu 15 Millionen Besucher durch die engen Gassen – pro Jahr. Sie lassen sich anziehen von der Anmut der fragilen und vom langsamen Verfall gezeichneten Lagunenstadt.
Tina Engler