Magazin Visionen - Einfach. Besser. Leben.

Was oder Wie wir über uns und unsere Leben denken, hat einen enormen Einfluss auf uns, unsere Gesundheit und darauf, wie lebenswert wir dieses Leben erachten!

Der gute Gedanke - VISIONEN-Essay von Stefanie Ochs

Schlaf. Eine kraftvolle Suggestion begleitet von einem charismatischen wirkenden Hypnotiseur auf einer Showbühne und „schlafende“ Menschen, die ulkige Sachen machen. Das sind wohl Bilder, die wir alle zu irgendeiner Zeit mit Hypnose verknüpft haben. Doch diese Art der „Showhypnose“ ist nur ein geringer Teil und verwässert meiner Meinung nach was Hypnose auch ist: Eine therapeutisch wirksame Methode, die vielen Menschen helfen kann, Ziele zu erreichen.

Doch wovon reden wir überhaupt, wenn wir von Hypnose sprechen und was verbirgt sich eigentlich dahinter? Du hast vielleicht schon mal gehört oder gelesen, dass wir von allem was wir wahrnehmen nur 5 – 10 Prozent mit unserem Wach-Bewusstsein aufnehmen können. 90 – 95 Prozent verschwinden unbemerkt in unserem Unbewussten oder Unterbewusstsein! Das Wort „Hypnos“ bedeutet Schlaf. Tatsächlich erzeugt Hypnose jedoch einen Trance-Zustand, der dem Zustand zwischen dem Schlaf- und Wachbewusstsein ähnlich ist. In diesem Zustand entspannen wir uns, sind gelöster, angstfreier, gepaart mit einer größeren Kreativität und Vorstellungskraft. Ganz einfach ausgedrückt nutzt der Therapeut die Hypnose, um jemanden in eine alternative Wirklichkeit zu führen.

Die Trance selbst ist so alt wie die Menschheit. Immer schon gab es Rituale in denen Menschen sich in die Trance gebracht haben, z.B. mit gleichförmigem Trommeln, Gesängen oder durch Tanzen. An der spirituellen Schule, die wir besuchten, wurde uns beigebracht, uns selbst in einen bestimmten Trancezustand zu bringen und diesen über längere Zeit aufrecht zu halten. Beiden gemeinsam ist die Öffnung in andere Dimensionen und zwar nicht, wie oft vermutet wird, um der Welt zu entfliehen, sondern um die Welt in eine gewisse Richtung zu beeinflussen. Wie zum Beispiel Regen zu erzeugen. Mittlerweile ist bekannt, dass wir durch die Kraft unserer Vorstellung unsere Realität (zumindest mit-) gestalten. Was oder Wie wir über uns und unsere Leben denken, hat einen enormen Einfluss auf uns, unsere Gesundheit und darauf wie lebenswert wir dieses Leben erachten!

Als ein Meister der Suggestion und wichtiger Weiterentwickler der (indirekten) Hypnose gilt Milton H. Erickson. Im Buch „Die Lehrgeschichten von Milton H. Erickson“ erzählt er: „Ich zum Beispiel hatte einen unheimlichen Vorteil anderen gegenüber. Ich hatte Kinderlähmung und war vollständig gelähmt gewesen. Nur meine Augen konnte ich bewegen und auch mein Gehör war nicht beeinträchtigt...“. In den folgenden Monaten lernte er durch seine Beobachtungen seine Wahrnehmung zu schulen und begann mit seiner Vorstellung zu experimentieren. Während dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der verbalen und nonverbalen Kommunikation seiner Umgebung. Der eindringliche Wunsch aus einem Fenster zu schauen, soll dazu geführt haben, dass sich der Schaukelstuhl, in dem er häufig saß, leicht bewegte. Dieses Erlebnis motivierte ihn weiter zu üben. 2 Jahre später konnte er ohne Krücken gehen und begann Psychologie zu studieren. Die Tatsache, dass er sein Leiden als „unheimlichen Vorteil“ gegenüber gesunden Menschen sah, macht deutlich was für ein großen Unterschied es in unser aller Leben machen kann, einen kritischen Blick auf uns und unsere Vergangenheit zu werfen.

Ich war damals zutiefst fasziniert von dieser Idee und gerade jetzt, da ich darüber schreibe, erkenne ich, wie tief mich diese Einsicht unbewusst in all den Jahren meines Wirkens beeinflusst hat! Die Lehren Ericksons machen uns klar, wie eng auf der einen Seite Hypnose und die Macht der Vorstellung miteinander verwoben sind. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage danach, ob wir uns nicht viel häufiger von unseren eigenen Trancen de-hypnotisieren sollten! Sind es nicht genau die Geschichten, die wir uns selbst erzählen und über uns selbst glauben, die uns klein halten, uns von einer größeren Idee von uns selbst und unserem Leben abhalten? Benutzen wir: „Ich kann nicht – das geht doch nicht – das kann ich doch nicht machen – oder – das macht man nicht“ nicht viel zu häufig als Ausreden, anstatt die Dinge zu verfolgen, die wir wirklich wollen und uns von Herzen wünschen? Steckt nicht eine noch viel tiefere Wahrheit über „die Essenz unserer wahren Natur“ in dieser so unoffensichtlich offensichtlichen Erfahrung, die Milton Erickson über sich selbst beschreibt??

Hypnose ist also viel mehr als ein Tool, eine Showeinlage und der Facettenreichtum ist weit größer als ich es in diesem kleinen Ausschnitt zu vermitteln vermag. Hypnose muss also weder Hokuspokus sein, noch ist es etwas, das unserem menschlichen Gehirn fremd wäre. Vielmehr ist es ein möglicher Weg in die Tiefen unseres Bewusstseins einzudringen und hier, jenseits der Oberfläche – der Spitze des Eisbergs unseres Verstands – Veränderung tiefgreifend hervorzubringen. So, wie wenn die Seele durch den Körper spricht.

 Stefanie Ochs

Über unsere Essayistin

stefanie ochs essayDie Arbeit mit Stefanie Ochs beginnt dort, wo andere aufhören. Sie verbindet jahrelange therapeutische Erfahrung mit geerdeter Spiritualität und medizinisch- heilerischem Wissen. „Essential Healing“ zeigt dir, wie du dich ganz auf dich selbst einlässt und du erlebst, wie sich selbst aus verzweifelten Situationen Tore  öffnen und du tiefen Sinn und Erfüllung in deinem Leben fifindest. Ein besonderes Anliegen ist es, dich in deine innere und äußere Unabhängigkeit und Freiheit zu  führen. www.zarameh.de. www.essential-healing.net

Foto(s): gettyimages

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