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Es geht auch ohne Drama – Familienstellen auf dem Papier

Familienstellen ist eine sehr bekannte und tief greifende Möglichkeit, nachhaltige Lebensveränderungen zu erreichen. Immer wieder sind Teilnehmer von Aufstellungen erstaunt und tief berührt davon, dass emotionale Belastungen wie Wut, Enttäuschung, Trauer oder Schock losgelassen werden können, nachdem die ursächlichen Beziehungen und Verbindungen zu anderen Menschen oder vergangenen Situationen vor Augen geführt und erlöst worden sind. Große Lasten fallen vom Herzen und von den Schultern, Schuld wird endlich abgegeben, und Vergebung anderen und sich selbst gegenüber kann stattfinden.

Familienstellen für alle Systeme

Für das Ausbalancieren unbeweglicher bzw. blockierter Systeme in Familie, Beruf, Geld- oder Liebesdingen braucht man heutzutage nicht einmal mehr zwingend „echte“ Menschen zum Aufstellen zusammenzubringen. Theoretisch kann das fast jeder alleine machen – zum Beispiel ganz einfach mit Schreibblock, Stift und einigen Anleitungen, wie es funktioniert.

So, wie die moderne Physik immer mehr Indizien dafür findet, dass alles, was existiert, miteinander verwoben ist wie ein riesiges Computernetzwerk, bieten sich auch uns immer wieder Gelegenheiten, eben diese Verbundenheit am eigenen Leib zu erspüren. Wenn das optimale systemische Aufstellungsmuster in der Gruppe oder das gezeichnete Bild auf dem Papier fertig ist, kann das für alle Beteiligten erreichte harmonische Gefüge in den Organismus oder in das Kollektivfeld eingespeist werden, und konkrete Veränderungen in der „Realität“ können herbeigeführt werden. Die Befreiung ist spürbar, man fühlt sich frei, seinen weiteren Weg in Freude, mit Erfolg, Tatkraft, Mut und Wohlbefinden zu gehen.

Wenn wir die Verbindungen zwischen den jeweils beteiligten Faktoren einer Aufstellung zum Beispiel mit Symbolen oder Worten bereinigen, dann nützen wir gleichzeitig allen betroffenen Menschen im gesamten Netzwerk, gleichgültig, ob diese noch leben oder verstorben sind. Denn Energie kann niemals verloren gehen, sie wandelt nur ihre Ausdrucksform. Energetisch gesehen sind vergangene Dinge immer noch wirksam, wenn sie nicht gelöst wurden, und beeinflussen das Geschehen weiterhin.

Zum Beispiel ist ein ausgeschiedener Mitarbeiter, der im Zorn gefeuert wurde, ebenso noch im System wirksam wie ein Ex-Liebhaber, der Sie tief enttäuscht hat und der Sie gerade dadurch nicht für eine neue, schöne Liebe frei sein lässt. Beides wirkt unsichtbar so lange fort, bis es harmonisiert bzw. ganz erlöst ist. Dann endlich sind Sie frei für Fülle, Reichtum, Schönheit, Kraft und Erfolg.

Systemische Arbeit braucht kein Drama

Die meisten Interessierten assoziieren die Methode des Familienstellens mit Bert Hellinger, der mit seinen zum Teil recht provozierenden Bühnenauftritten die Meinungen gespalten hat. Die „Ordnungen der Liebe“, die Hellinger auch in traumatisierenden Familienkonstellationen im Untergrund wirken sieht, haben dank seiner medienwirksamen Präsenz große Aufmerksamkeit gefunden. Dabei wurde die Methode der „systemischen“ Arbeit schon in den 1950er Jahren in den Bereichen der Psychotherapie, Familienberatung und Sozialarbeit angewendet. Mittlerweile greifen immer mehr Menschen, Therapeuten oder auch einfach interessierte Laien auf diese ganzheitliche Möglichkeit zu, sich selbst und andere zu heilen, indem das gesamte Netz der Beteiligten berücksichtigt wird. Und längst geht es nicht mehr nur um die Familie an sich, sondern auch um Konstellationen in Beruf, Projekten, Schulsituationen und um die Harmonisierung von Beziehungen aller Art.

Für die Heilpraktikerin und Buchautorin Roswitha Stark ist systemische Arbeit ein äußerst kreativer Gestaltungsprozess, der für Therapeuten und Laien, Aufgestellte und Aufsteller, Leiter und Teilnehmer, Anwesende und Nicht-Anwesende immer wieder neue, faszinierende Erkenntnisse hervorbringt. Viele Teilnehmer staunen, weil man tatsächlich fühlen kann, wie wir doch in unserer Realität miteinander verbunden sind. Das systemische Gestalten mithilfe von Zeichen, Worten oder auch Farben auf dem Papier zeigt, wie über das Wirken für andere und für uns selbst sehr gute Ergebnisse und Lebensveränderungen erreicht werden können.

Im Inter-Net der Allverbundenheit

Für Roswitha Stark ist Familienstellen und systemisches Arbeiten Bewusstseinsarbeit höchsten Ranges, und das passt auch hervorragend in unsere Zeit des digitalen Wandels, in der das Thema Kommunikation und Vernetzung immer weitere Kreise zieht. Dies ist nicht mehr aufzuhalten, und es würde auch gar keinen Sinn ergeben, diese Entwicklung aufhalten zu wollen. Auf einer tieferen bzw. übergreifenden Ebene des Menschseins möchte sich die Seele verwirklichen, ausbreiten und das Potenzial ihrer Unendlichkeit auf dieser Erde leben können – und zwar nicht mehr isoliert, gegeneinander und abgetrennt vom großen Ganzen, sondern im „Inter-Net“ der Allverbundenheit aller lebendigen Wesen von Himmel und Erde. Wir haben genügend Kriege geführt, weil wir uns „anders“ fühlten als die Anderen, weil uns das Andere fremd und unverständlich war. Weil wir vieles abspalten und nicht wahrhaben wollten, dass auch wir alle Anteile in uns haben.

Jeder möchte dazugehören, und jeder gehört auch dazu: zu seinen Eltern, zu seiner Familie, zu seinen Ahnen, zu seinen Freunden und Kindern, zu seinem Partner, zu seinen Arbeitskollegen, zu seiner Firma, oder zu seinen Erkrankungen. Ob wir das wollen oder nicht. Bewertungen und „Nicht-mehr-haben-Wollen“ sind hier nicht hilfreich. Je mehr wir Gewesenes oder Aktuelles nicht annehmen oder gar weghaben wollen, desto mehr wird es sich in den Vordergrund drängen und auf sich aufmerksam machen: durch Körpersymptome, Streit und Unfrieden im System, durch Vorhaben, die nicht klappen wollen, oder durch Situationen, wo wir uns die Haare raufen könnten oder an denen wir allmählich verzweifeln.

Ganz gleich, worum es geht: die systemische Arbeit bietet in ihren vielfältigen „Formaten“ genügend Gelegenheit die harmonische Ordnung für alle Beteiligten wiederherzustellen.

Roswitha Stark

BUCHTIPP
Roswitha Stark: Familienstellen mit Symbolen. Optimale systemische Lösungen auf dem Papier entwickeln. Mankau Verlag, 2018.

Roswitha Stark ist Buchautorin, systemische Beraterin und Dozentin für Informationsmedizin.
Infos unter: www.heilpraxis-stark.de
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Foto(s): Mankau Verlag

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