
Ich habe mich an einem Spätsommertag für Zen entschieden. Ich war spazieren, eine kleine Pause mitten im Prüfungsstress meines Abiturs. Ich ging auf einem Feldweg durch die Lüneburger Heide in Richtung Wald. Als Kind habe ich dort oft gespielt.
Der Sonnenuntergang an diesem Abend war atemberaubend schön: Sonne?... ein riesiger blutroter Ball in klar vor tiefblauem Hintergrund: ein reines Farbspektakel. Das war vor 20 Jahren.„Meine Güte, ist das schön.“, dachte ich, und wollte mich freuen. Aber anstelle der Freude, die ich fühlen wollte, war da ein anderes Gefühl: Nichts. Rein gar nichts. In mir war es einfach dumpf. Ich schloss die Augen und hielt nach irgendeiner inneren Regung Ausschau. Aber es blieb bei nichts. Dann Gedanken, wie lang ich am Abend noch lernen wollte, wie wichtig mir die Geschichtsklausur war, was ich danach tun würde, und wie komisch es war, dass ich so gar nichts spürte.
Ungan Nicole baden
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