Wie fange ich an? Mit der eingeschränkten Freiheit während Corona? Mit der großen Freiheit, die mich in der gelbblühenden Döberitzer Heide überkam?
Mit einem markanten Zitat aus dem neuen Buch des Neurobiologen Gerhard Roth? Aber halt – wer überlegt da? Was, wenn nicht mein Ich entscheidet? Was, wenn die Entscheidung längst für mich getroffen wurde? Und mein Bewusstsein einem frei entstehenden Text hinterherhechelt?! Was, wenn ich mir nur einbilde, ich entscheide jetzt diesen Textanfang?
Als Kleinkind war ich vor allem Körper. Grabschte nach allem und steckte es in den Mund. Kriegte nie genug an Essen und Trinken. Sobald ich das Kratzen des Löffels auf der sich leerenden Breischüssel vernahm, begann ich zu schreien. Noch während des Fütterns. Das wurde mir so oft erzählt, dass mein Nacherleben des Essvorgangs die tatsächliche Erfahrung überlagert hat.
Christian Stahlhut