Wenn das Augenlicht schwindet und die Ablenkungen der Außenwelt nachlassen – ist das nicht die ideale Gelegenheit zur meditativen Versenkung? Zum In–Sich-Gehen und Zur-Ruhe kommen?
So höre ich mich reden. Da ist sie schon wieder, die innere Stimme. Den Eingang in die Stille bewacht ein dämonisches Wesen, das immerzu in Erregung ist.
Das Ruhe fordert, aber selbst keine Ruhe gibt. Das unaufhörlich checkt, ob alles unter Kontrolle ist. Werden sich meine Augen bessern? Und wann? Geht es abwärts mit mir? Werden Gebrechen, Krankheiten, und Schmerzen mehr? Und wenn, wie soll ich jemals zur Ruhe zu kommen?
Du musst loslassen, flüstert es in mir. Schalte doch mal ab.
Aber hallo, abschalten? Du bist es doch, der die Klappe nicht halten kann.
Christian Stahlhut