Als Kind zieht es ihn zu Gott. Er betet regelmäßig. Mit 16 wird er Notfall-Sanitäter, arbeitet jahrelang als Freiwilliger beim Roten Kreuz. Schaut und spürt dabei tief in gesellschaftliche Strukturen – in ihre Traumata.
Mit 19 spürt er: ich möchte still werden. Er sucht einen Ort und eine Haltung dafür. Yoga, Meditation, körperorientierte Psychotherapie – mit 26 lässt er sein Medizinstudium sausen, zieht sich ganz zurück in die Meditation. Warum?! „Etwas will durch mich in die Welt kommen.“ Mit 30 begegnet er in Wien einem spirituellen Lehrer, der ihn sieht. Es beginnt mit Workshops, Einzel-Sitzungen. Nach vier Jahren in Zurückgezogenheit dreht sich sein Leben ins Gegenteil: ohne feste Wohnung, mit einem Koffer und einem Computer tourt und heilt er durch die ganze Welt.
ChG: Wieso Traume-Arbeit?
ThH In meinen Workshops habe ich viel Beziehungsarbeit gemacht. Diese Gruppen wurden schnell größer und schon in den ersten Jahren meines Unterrichts, vor allem im deutschsprachigen Raum, kam in fast jeder Gruppe nach einer gewissen Synchronisierung, so nach drei, vier Tagen, die Geschichte des 2. Weltkriegs und des Holocaust hoch.
Christine Grießler