Die gute Tat von heute kann mit dem Ergebnis einer Tat von früher verbunden werden. Immer wieder erleben wir, wie Menschen trotz tugendhafter Lebensweise von schweren Schicksalsschlägen heimgesucht werden.
Was ist davon zu halten? Und wie kann man damit fertigwerden?
Wenn wir uns um etwas bemühen, erwarten wir, dass unsere Anstrengungen entsprechende Früchte tragen. Manchmal erhalten wir sie, manchmal nicht. Wenn das Ergebnis mal unseren Bemühungen nicht entspricht, sagen wir gewöhnlich: „Es war der Wille Gottes“ oder „Gott es hat so gewollt“. Angenommen, wir haben sehr fleißig für eine Prüfung gelernt und dann bestehen wir sie nicht, legen wir dies als die Entscheidung Gottes aus, weil wir uns ja selbst nichts vorzuwerfen haben. Anders ausgedrückt, wir schreiben etwas dem göttlichen Willen zu, wenn wir mit Gemüt und Verstand keine andere Erklärung dafür finden. Dies bedeutet aber nicht, dass Gott nicht wollte, dass wir die Prüfung bestehen. Schließlich ist Er unser Himmlischer Vater und liebt uns, weil wir Seine Sprösslinge sind, und letztlich will Er nur das Beste für uns. So stellt sich natürlich die Frage, warum Sein Wille uns plötzlich auf negative Weise gegenübertritt.
Soami Divyanand
Soami Divyanand, 1932–2014, lehrte drei Jahrzehnte lang den Yoga der Seele, den Weg des inneren Lichts und Klangs. Er verfasste zahlreiche Bücher und eine vollständige Übersetzung der Veden. Darüber hinaus setzte er sich für die interreligiöse Verständigung ein.