Seit Jahrtausenden hat sich der Echte Salbei als vielseitige Arzneipflanze bewährt. Er kann weit mehr als Husten lindern und Wunden heilen. Seit neuestem ist er auch für die Alzheimer-Behandlung relevant.
Salbei, „der Retter“. Dies ist die Bedeutung seines lateinischen Namens Salvia, der sich ableitet von „salvare“, was „retten, bewahren“ bedeutet. Die unscheinbare Salbeipflanze scheint für den Menschen der heutigen Zeit wie vom Himmel gefallen, so vielseitig und profund sind ihre Heilwirkungen. Die ihr beigegebenen Namen widerspiegeln die Verehrung, welche diese Pflanze bei unseren Vorfahren genoss: „Salva regis“, die „Königin unter den Heilkräutern“ (Abtei zur Heiligen Maria in Fulda), „Mutter aller Kräuter“ (Abt Walahfrid Strabo um 840), „Ambrosia der Götter“ (Albertus Magnus um 1250), „Kraut der Unsterblichkeit“ (Paracelsus), „Götterspeise“ (Konrad Megenberg 1350 im „Buch der Natur“). Kaiser Karl der Große verordnete um 800 den Salbeianbau in ganz Europa. Die Ärzteschule von Salerno prägte um 1200 herum den noch heute oft zitierten Satz: „Cur moriatur homo cui salvia crescit in hortis? – Warum soll der Mensch sterben, dem Salbei im Garten wächst?“ Die Liste der Referenzen von Kaisern, Ärzten und Gelehrten ist länger als für jede andere Heilpflanze. Schon die alten Ägypter nutzten ihn als Verjüngungsmittel und für Fruchtbarkeit.
Barbara Simonsohn