Zugegeben, die Realität dieser Welt ist oftmals schwer zu ertragen. Die „Good vibes only“-Strategie, das Leidvolle auszublenden und nur auf das Positive zu blicken, beschert jedoch seelischen Stillstand.
Weisheitslehrer OM C. Parkin erklärt im folgenden Gespräch die Bedeutung des Negativen für die innere Arbeit.
Frage: Die Erfahrung aus meiner eigenen Geschichte war, dass positives Denken auf einer bestimmten Ebene funktioniert. Wo ist da die Täuschung?
OM: Die Täuschung besteht darin, dass negative Gegenkräfte nicht langfristig geschwächt, geschweige denn eliminiert werden. Sie fallen vielmehr in den Schatten. Von dort tauchen sie wieder auf, das kann Jahre dauern, Jahrzehnte oder ein ganzes Leben, aber es wird geschehen, es muss geschehen. Positiv denken tun Menschen, deren Einblicke in die Natur des denkenden Geistes beschränkt sind. Sie haben nicht wirklich verstanden, nach welchen Gesetzmäßigkeiten der denkende Geist funktioniert. Anders gesagt: Sie kennen ihren inneren Gegner nicht. Diese Form des Denkens ist einem kindlichen Bewusstseinszustand zuzuordnen: „Ich will, dass alles gut ist!“
Ein Gespräch mit OM C. Parkin