Die französischen Vogesen sind eine Region voller Mythen und Legenden – ideal für eine kleine Auszeit. Hier, auf unberührten Pfaden, findet man genügend Ruhe, um wieder zu sich selbst zu kommen.
Barfuß laufe ich über den feuchten Boden. Setze behutsam einen Schritt vor den anderen. Spüre Gräser, Moos und kleine Zweige zwischen meinen Zehen. Die Luft ist frisch, riecht nach Kräutern, Tannen, dem etwas modrigen Geruch der Pilze. Es ist still, nur ab und zu dringen Vogelrufe durch die dichten Bäume. Der Wind raschelt sanft durch das Blattwerk. Das erste Sonnenlicht bricht durch die Baumkronen. Ich fühle tiefes Glück, Dankbarkeit und Demut vor dieser überbordenden Natur, die sich in den Vogesen allerorts zeigt.
Bei dem Namen „Elsass“ kamen mir vorab in erster Linie typische Klischeebilder in den Sinn: Wein, schmucke Fachwerkhäuser mit Geranien auf den Balkons und die legendäre Küche. All das gibt es hier im Überfluss. Doch die Region überrascht zudem mit ursprünglicher Natur, historischen Kultstätten und Kraftplätzen, die so intensiv sind, dass sie die Tore zu eigenen, inneren Welten öffnen können.
Tina Engler