Auf meinen Spaziergängen in Berlin und um Berlin herum erlebe ich immer wieder Unerwartetes und Überraschendes.
Früher fand ich es reizvoll, mit Karte oder App eine Route festzulegen und Orte abzulaufen, die von anderen Wanderern als sehenswürdig empfohlen werden. Heute reizt es mich mehr, mit der S-Bahn oder dem Regionalzug an einem Ort anzuhalten, den ich nicht oder wenig kenne und von dort loszugehen – ohne Plan, frei Schnauze.
Ich bin dann mehr Tier als Verstand.
Ich folge weniger meinem Intellekt als meinem Instinkt. Ich erfahre, ergehe, erschnüffle die Welt abseits von vorgegebenen Routen und vertrauten Routinen. Ich lasse mich gehen. Und obwohl dabei immer auch das mulmige Gefühl von fehlender Orientierung mit im Spiel ist – es geht und ergeht mir gut dabei.
Christian Stahlhut