Verletzlichkeit – der Religionswissenschaftler Kocku von Stuckrad beschreibt, wie schwer wir Menschen uns mit dieser elementaren Tatsache des Lebens tun.
Als das mächtigste Lebewesen beuten wir alles Schwächere bislang gnadenlos aus.
Sein Buch Nach der Ausbeutung geht den Gründen dafür nach und zeigt: Unser Verhalten und Verhältnis zur Erde kann sich wenden und gelingen.
VISIONEN hat Kocku von Stuckrad (KvS) dazu befragt. Hier seine Antworten: dazu eine Mitwelt-Erfahrung, eine Mitwelt-Vision und Auszüge aus seinem Buch.
KvS – Meine Jugendzeit in den 1970er und 1980er Jahren war von vielen Umweltkatastrophen geprägt – Umweltschutzbewegungen wie Greenpeace und der Club of Rome entstanden. Wut und Traurigkeit über das, was Menschen der Mitwelt antun, hat mich seither begleitet.
Zugleich habe ich bei langen Wanderungen in arktischen Landschaften die heilende und verbindende Kraft der Erde intensiv erfahren. Ich versuche, diese Kraft auch in urbanen Landschaften bewusst zu erleben und zu fördern. Ich möchte mit der Erde auf eine Weise leben, die auf Achtung alles Lebendigen beruht und daran arbeitet, das Trauma der Ausbeutung zu heilen.
